Vor einer Operation

Fast alle Eltern herzkranker Kinder stehen einmal – oder sogar öfter – vor diesem Problem.

Einerseits unterschätzen Eltern normalerweise die psychologischen Probleme ihrer Kinder, andererseits behüten sie ihre Kinder zu sehr.

Operationsvorbereitung bedeutet immer Angstreduzierung.

Je früher man mit der Vorbereitung beginnt, desto besser können die Kinder mit der Operation und mit den Tatsachen fertig werden, die sie vor allem nach der Operation auf der Intensivstation und später auf der Normalstation erwarten.

Man sollte den Kindern die Angst vor der Operation nehmen, ihnen erklären, dass sie während der Operation tief und fest schlafen und somit überhaupt nichts spüren, sollte ihnen aber schon sagen, dass sie nach dem Aufwachen vielleicht Schmerzen haben werden, es aber Medikamente gegen diese Schmerzen gibt.
Die Kinder sollten auch wissen, dass sie gleich nach der OP noch intubiert (künstlich beatmet) sein werden und deshalb nicht reden können.
Ich kenne ein damals 7-jähriges Mädchen, das völlig verzweifelt war, weil sie dachte, sie hätte ihre Stimme durch die OP verloren und glaubte nie mehr reden zu können.

Solange die Kinder beatmet werden schlafen sie meistens, da sie Beruhigungsmittel erhalten. Trotzdem ist es wichtig ihnen zu erzählen, was sie erwartet, denn dann können sie besser damit umgehen und es ist nicht zu furchterregend für sie wenn sie doch einmal aufwachen sollten.

Natürlich hängt es sehr vom Alter des Kindes ab was und wie man etwas erklärt. Babys und kleine Kinder verstehen noch sehr wenig, aber ab einem Alter von ungefähr zwei Jahren kann man dem Kind schon sehr viel verständlich machen.

Zu diesem Zweck gibt es auch das Merts Herzbuch welches bei uns gegen eine Spende bezogen werden kann.

Nach einer Umfrage in der Schweiz wurden die meisten der befragten Kinder Wochen bis Monate vor der geplanten OP vorbereitet.
Nur einige wenige wurden überhaupt nicht vorbereitet.
Die vorbereiteten Kinder brauchten weniger Schmerzmittel und waren nicht so lange im Krankenhaus wie die Unvorbereiteten.

Es ist sehr wichtig, dem Kind alles zu erklären, seine Ängste ernst zu nehmen und ihm auch ehrlich zu antworten.
Es nützt z.B. nichts, zu sagen: „Es tut nicht weh!“ wenn man weiß es wird weh tun. Es ist besser zu sagen „Es wird wahrscheinlich ein bisschen weh tun,
aber es dauert gar nicht lange, dann ist es wieder gut.“

Natürlich soll man das Kind nicht unnötig beunruhigen, aber man soll so ehrlich wie möglich antworten, nur dann vertraut einem das Kind und ist beruhigt.  Natürlich hängt auch das vom Alter des Kindes ab.

Wie bereitet man nun sein Kind vor?

Es gibt dazu verschieden Möglichkeiten:

  • Bücher (siehe auch oben)
  • Fotos  Vielleicht haben Sie Fotos Ihres Kindes von einem früheren Krankenhausaufenthalt
  • Spielzeug-Arztkoffer
  • Station besichtigen
  • Neue Sachen für den Krankenhausaufenthalt einkaufen, z.B. Schlafanzug, Zahnbürste, Buch
  • im Gespräch auf Positives hinweisen
  • vielleicht möchte das Kind bereits operierte Kinder kennenlernen

Man sollte das Kind auch darauf vorbereiten, dass es eine Narbe haben wird.
Über Briefe von Freunden, Klassenkameraden oder gar über einen Besuch wird sich Ihr Kind sicher freuen.
Wichtig ist, wenn Sie selbst eine positive Einstellung haben, wird das das Kind spüren und das hilft enorm.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern alles Gute für die Operation!
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